Ein seltenes Fest: Kronjuwelen-Konfirmationsjubiläum

veröffentlicht 06.11.2025, Evangelische Kirchengemeinde Rödermark

Ellen Böllert wurde vor 75 Jahren in Mühlheim an der Ruhr eingesegnet

Das Fest der Jubelkonfirmation konnten in der evangelischen Petruskirche in Urberach elf Rödermärkerinnen und Rödermärker feiern – sie alle erhielten von Pfarrerin Eva Lawrenz den neuerlichen Segen und eine Urkunde. 

Am längsten zurück liegt die Konfirmation bei 89-jährigen Ellen Böllert – sie wurde 1950, vor genau 75 Jahren, in Mühlheim an der Ruhr eingesegnet und erinnert sich sehr genau: „Ich hatte natürlich ein schwarzes Kleid, wie alle jungen Mädchen damals. Das hatte meine sehr begabte Mutter selbst genäht; es war aus Taft und hatte eine Passe aus Samt.“ Dass ihre Konfirmation ausgerechnet am 12. März, dem Geburtstag ihres späteren Mannes Willi, stattfand, halten sie beide lachend für eine Vorsehung. Aber auch die anderen Jubilarinnen und Jubilare brachten so einiges an Jahren auf die Waagschale: 70 Jahre seither und damit Gnadenkonfirmation feierte Margarete Löhr, als einzige zu jener Zeit in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Ober-Roden eingesegnet, sowie Karin Dauer (in Siegen) und Jochen Bredlau (damals Berlin). 66 Jahre liegt das Fest bei Helga Chantré zurück. Auf 65 Jahre brachte es Renate Schinko (damals auch in Ober-Roden). Diamantene Konfirmation, also 60 Jahre, hatten Elisabeth Harms, Doris Huber und Sigrid Flath zu feiern, ebenso Frithjof Decker. Mit 50 Jahren war Claudia Kaiser die einzige Goldene Konfirmandin – ihr Alterskollege Thomas Mörsdorf musste gesundheitsbedingt absagen. 

Die Erinnerungen an ihre Konfirmandenzeit waren bei fast allen gleich: strenge Pfarrer, viel Auswendiglernen, Abgefragtwerden, gerade Haltung, zugeteilte Konfi-Sprüche... 

Aber da waren auch die schönen Erinnerungen gerade in der gemeinsamen Zeit mit den anderen. Und natürlich der Hintergrund: der Bund mit Gott, der von der Taufe über die Konfirmation bis jetzt zum erneuen Segen und darüber hinaus immer weiter reicht. Mit diesem Wissen und mit dem Abendmahl gestärkt, konnten die Jubilarinnen und Jubilare anschließend noch zum Kaffee nach der Kirche ins Gemeindehaus weiterziehen und ihre Erinnerungen austauschen.

Christine Ziesecke