Mit den Posaunen vor Jericho können es die Urberacher Bläser durchaus aufnehmen - auch wenn die Petruskirche nach dem Jubiläumskonzert noch ehern auf dem Kirchenhügel stand! Seinen 60. Geburtstag nahm der Posaunenchor Urberach und da vor allem sein Dirigent Michael Hitzel zum Anlass, ein besonders schwungvolles Konzert am späten Sonntag Nachmittag zu präsentieren, dem selbst der Laie im Publikum anhörte, dass es sehr viel Probenarbeit gekostet haben muss. „Nach den ersten Proben war schon einiges Richtiges dabei“, machte Moderator Christian Rabeling – der selbst auch Trompete im Orchester spielt – schmunzelnd deutlich, „aber unser Dirigent hat dann gesagt: ‚Spielt einfach!‘“ Was daraus nach sehr vielen Probenstunden geworden ist, feierten die Zuhörer in der voll besetzten Petruskirche mit langem Beifall und großem Bedauern, als nach gut einer Stunde der letzte Trompetenton verklungen war. 14 Bläserinnen und Bläser – die Jüngste 17, die Älteste 82, dabei in vorderster Front auch der 63-jährige Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst der Kirchengemeinde, Helmut Weckesser - eine bunte Truppe, die der mittlerweile 60-jährige Posaunenchor da umfasst. Klanglich immer vorndran im Kirchengebäude die beiden Tubas, die häufig die gespielten Stücke mit tiefen, lauten Tönen eröffneten und damit schon etwas in den Grundfesten erschütterten. Die Reise ging diesmal – nach Frankreich beim letzten Mal – über den Ozean nach Nordamerika und war geprägt von Gospelklängen, die von den Bläsern eher orchestral umgesetzt wurden, von konzertanten Stücken wie auch von Spirituals bis hin zu West Side Story, die jeder mitsummen konnte, aber dennoch eine ganz eigene Bläsernote bekamen. Stolz auf seinen Chor war auch Martin Weiser vom Posaunenwerk/Bezirk Starkenburg, der die Urkunde zum 60. Geburtstag des Posaunenchors überbrachte und sie mit viel anerkennendem Lob an Michael Hitzel übergab. Und auch er hatte wohl auf dem Heimweg wie die meisten der Besucher am Schluss die Klänge der Zugabe „This Little Light of Mine“ im Ohr. Posaunenchor Urberach: 60 Jahre, doch kein bisschen leise!
Christine Ziesecke