Seniorenausflug nach Darmstadt

veröffentlicht 10.10.2025, Evangelische Kirchengemeinde Rödermark

Diesmal waren mutige Menschen unterwegs: Wir fuhren mit dem ÖPNV nach Darmstadt.

Und, welch ein Wunder, alles hat super geklappt. Zusätzlich war noch der Gemeindebus im Einsatz, der Personen direkt auf die Mathildenhöhe- und später ins Oberwaldhaus brachte.

Zwei leicht unterschiedliche Führungen vermittelten uns einen tieferen Einblick in die Geschichte des Hauses Hessen-Darmstadt und der Mathildenhöhe. Besonders interessant fand ich, an Plätze geführt zu werden, die dem „normalen“ Besucher verborgen bleiben. Die Führerin bog um eine Ecke, und schon wieder eröffnete sich uns eine neue Perspektive. So erfuhren wir viel über die ersten Ausstellungen kurz nach 1900 und in welcher Geschwindigkeit das Ensemble unter der Leitung von Joseph Maria Olbrich, einem renommierten Architekten aus Wien, entstand.

Ein Teil der Künstlerhäuser, die sich die Architekten selbst gebaut hatten, sind leider im Krieg zerstört worden. Einige wurden wieder aufgebaut, allerdings nicht ganz nach den ursprünglichen Plänen. Das große Haus Glückert, gebaut von Olbrich, das wir von innen besichtigen konnten, wurde im Krieg nicht beschädigt. Diese luxuriöse Villa diente als Ausstellungsfläche für edle Wohnwelten, wie man sie heute wieder in manchen Möbelhäusern erleben kann. Julius Glückert war ein Möbelhändler, der das Haus zur Präsentation seines Angebotes nutzte. Nicht wie bei uns vor einiger Zeit -  alle Tische auf einer Stelle, ebenso die restlichen Möbel - sondern die Räume wurden komplett zur Nutzung eingerichtet, so dass die Kunden das Ambiente genießen konnten.

Nach diesen Eindrücken war noch Gelegenheit, andere Highlights des Anlage zu besuchen. So zog die Orthodoxe Kirche viele von uns an, ebenso der Hochzeitsturm, den die Bürger Darmstadts ihrem Großherzog und seiner Gemahlin zur Hochzeit schenkten. Eigentlich wollten sie dem Paar eine Truhe präsentieren, aber als sie den Großherzog nach seinen Wünschen fragten, antwortete dieser: Wir möchten einen Turm. Da konnten sie nicht mehr anders, als den Wunsch zu erfüllen. Heute kann man dort auch heiraten, eine Zweigstelle des Standesamtes ist dort untergebracht.

Den Abschluss fand der Ausflug im Oberwaldhaus, wo wir in guter Gemeinschaft lecker speisten. Manche nutzten noch die Gelegenheit, dort einen Verdauungsspaziergang anzuschließen, da das Wetter inzwischen deutlich freundlicher geworden war.

Doris Huber