Vielleicht lag es an den ausgezeichneten Weinen des Weingutes Loosen, die nach Aussage des Winzers einen „geringen Schluckwiderstand“ aufweisen, dass sich die zunächst trüben Wetteraussichten bis zum folgenden Morgen deutlich aufhellten.
Und tatsächlich: Am Samstag hörte der Regen pünktlich um 9 Uhr auf, sodass wir trockenen Fußes zum Busbahnhof aufbrechen konnten. Nach einer kurzen Busfahrt begann unsere Wanderung in Nehren mit einem sportlichen Aufstieg zu den Römergräbern. Diese stammen aus dem 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. und bergen die besterhaltenen Gewölbemalereien nördlich der Alpen.
Die Gräber boten nicht nur einen interessanten Einblick in die Geschichte, sondern auch schattige Plätze für die von Doris und Dorothee gestaltete Andacht.
Der weitere Weg führte abwechslungsreich durch Wald und Weinberge, bis sich der Blick auf Edinger-Eller mit seiner markanten Kirche öffnete. Der Abstieg erfolgte entlang des Kreuzweges durch ein idyllisches Bachtal direkt hinunter in den Ort.
Dort wurden wir vom Weingut Zenz mit einer reichhaltigen Vesper empfangen. Die Weinprobe im rustikalen Gewölbekeller präsentierte die Moselweinkönigin Anna Zenz mit viel Hintergrundwissen persönlich. Die Qualität der Präsentation ließ uns ahnen, was Ende September Wirklichkeit wurde: Anna wurde zur deutschen Weinmajestät gewählt.
Abends war für unsere Gruppe der überdachte Grillplatz reserviert. Thomas und Tiago sorgten dafür, dass die Würstchen genau auf den Punkt gegrillt wurden. Auch das Wetter hielt bis 22 Uhr, als die Nachtruhe begann und wir den Grillplatz ohnehin verlassen mussten. Ein gemütlicher Ausklang im Bistro mit einem letzten „Absacker“ rundete den Tag ab.
Am nächsten Morgen hörte der Regen auf und die Sonne kam wieder zum Vorschein, sodass unserer geplanten Führung durch die Reichsburg Cochem nichts im Wege stand.
Die Burg wurde um 1000 n. Chr. von den Pfalzgrafen als Zollburg erbaut und 1670 von den Franzosen zerstört. Etwa 200 Jahre später erwarb Kommerzienrat Louis Ravené die Ruine für einen Spottpreis, nachdem er nicht wusste wohin mit dem Geld. Es kostete dann aber mehrere Millionen, die Burg wieder aufzubauen und herzurichten.
Heute befindet sich die Burg im Besitz der Stadt Cochem und ist dank Louis Ravené ein Besuchermagnet.
Bei strahlendem Sonnenschein ließen wir das Wochenende in der Weinstube Hieronimi am gegenüberliegenden Moselufer ausklingen. Auf der Terrasse, mit Blick auf die Reichsburg, genossen wir unser Mittagessen.
Dieser Abschluss rundete ein gelungenes und erlebnisreiches Wochenende ab, das - wie gewohnt - von Doris hervorragend organisiert war.
Ute Eckenbach
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